KUNSTHAUS WIESBADEN
Im Kunsthaus Wiesbaden, dem größten Ausstellungsraum unseres Ausstellungsparcours, werden gleich zwölf Künstlerinnen und Künstler präsentiert.
Serghei Duves Bilder aus Transnistrien offenbaren ein Land, das geprägt ist von Melancholie und gesellschaftlicher Zerrissenheit. Viele Menschen verlassen ihre Heimat. Sybille Fendt und Paula Winkler haben die Aktionen von Klimaaktivisten und ‑aktivistinnen über mehrere Jahre begleitet und dokumentiert. Auch Mohammad Rakibul Hasan macht den Klimawandel zu seinem fotografischen Thema: In seiner Heimat Bangladesch zeigen sich seine Folgen schon heute unbarmherzig. Aber er fotografiert die Menschen auch in ihrer Widerstandsfähigkeit.
Ganz anders das Werk von Daša Geiger, die sich dem Thema der Hände widmet, subtile Akteure – und stellt die Frage: „Welche Zukunft werden unsere Hände formen?“ Eine andere Frage ist: Welche Zukunft hat Männlichkeit? Darüber macht sich Elliott Kreyenberg in seiner Werkgruppe „Something Was Missing Within (Etwas fehlt im Inneren)“ Gedanken. Der Begriff „Männlichkeit“ befindet sich im Wandel – und um Wandel geht es auch im Werk von Ziyi Lee, der für seine Serie „New Comer“ Neuankömmlinge in der chinesischen Millionenmetropole Hangzhou fotografiert hat.
Auch Melina Lehmacher zeigt uns in ihrer Serie „Neue Stadt“ junge Menschen, die Lebenswelt junger Frauen in Großwohnsiedlungen, die einst für Fortschritt und Modernität standen. Und heute? Es geht um Hoffnungen und Zukunftsaussichten – eine Zukunft, die an manchen Orten kaum mehr denkbar scheint. Wie bei Julius Schien: In „Rechtes Land“ hat er Tatorte rechter Gewalt fotografiert. Und auch hier möchte man nur noch fliehen: Filippo Venturis kafkaeske KI-Bilder Nordkoreas machen Angst. Hier werden Menschen von Insekten kontrolliert, was man auch als Metapher für die invasive und kontrollierende Natur von Technologie und KI verstehen kann.
Marcellina Wellmers Videoarbeit „Sold Landscapes“ visualisiert das unaufhaltsame Wachstum vom Menschen geformter, endloser Funktionslandschaften. Was ist das? Realität? Traum? Die Zukunft? Die Gegenwart? Yana Wernicke zeigt uns dagegen „Weggefährten“ und macht die Sehnsucht der Menschheit nach tieferen Verbindungen zu anderen Lebewesen zum Thema. Und fragt: Wie stellen wir uns in Zukunft das Zusammenleben mit Tieren vor?
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Schulberg 10, 65185 Wiesbaden
Öffnungszeiten
Mo geschlossen, Di + Mi, Do von 11–19 Uhr, Fr– So von 11–17 Uhr
Der Eintritt ist frei!
Mit Arbeiten von Serghei Duve (Hannover), Sibylle Fendt (Berlin), Daša Geiger (Herne), M. R. Hasan (Dhaka), Elliott Kreyenberg (Berlin), Ziyi Le (Hangzhou), Melina Lehmacher (Düsseldorf), Julius Schien (Hannover), Filippo Venturi (Forli), Marcelina Wellmer (Berlin), Yana Wernicke (Hochheim), Paula Winkler (Berlin)