ECKART BARTNIK – FLUT
SAM – STADTMUSEUM AM MARKT
Das Ahrtal ist in der Nacht zum 15. Juli 2021 von einer beispiellosen Flut heimgesucht worden. 134 Menschen starben. Kein Haus in der Nähe der Ahr blieb unversehrt. Kein Stein auf dem anderen.
Die vom Fluss zurückgelassenen, bizarren Skulpturen aus Treibgut boten die einzige Orientierung inmitten des Chaos der Flut. Wie mahnende Zeugen standen die aus abgerissenen Ästen, herausgerissenen Sträuchern, Bäumen und zivilisatorischem Treibgut verknäuelten Figuren in der geschundenen Landschaft.
Während der Aufräumarbeiten entstanden aus dem zusammengesammelten Müll und Schrott weitere abstruse Gebilde, die Installationen glichen. Gleichsam so, als ob die Katastrophe mit ihren kreativen Schöpfungen aus der untergegangenen Welt dem Neuanfang einen Weg bereiten will.
Die fotografische Inszenierung macht die Überreste der Flut zu stillen Zeugen unruhiger Zeiten, in denen Natur und Zivilisation kollidieren und zu Vorboten des auch in Deutschland um sich greifenden Klimawandels werden. Entstanden aus der Synthese von entfesselter Naturgewalt und menschlichen Habseligkeiten zeigen die Überreste eine grausam-schöne Ästhetik in dystopisch anmutender Landschaft.
Eckart Bartnik. Der Fotograf und Naturwissenschaftler, 1957 in Bonn geboren, lebt in Wiesbaden und arbeitet in der Grundlagenforschung. Seit den 1980er-Jahren werden seine Arbeiten in Gruppen- und Einzelausstellungen international gezeigt und in Tageszeitungen sowie online publiziert.
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