ANJA BOHNHOF – THE LAST DROP

FRAUEN MUSEUM WIESBADEN

Der Zugang zu sauberem Wasser wurde 2010 seitens der Vereinten Nationen als weltweites Menschenrecht anerkannt. Insbesondere unterprivilegierte Bevölkerungsgruppen trifft das Problem der Wasserverfügbarkeit und ‑verteilung hart: Über 160 Millionen Inder haben gegenwärtig keinen Zugang zu sauberem Wasser. Für die Lebensrealität der Frauen und Mädchen, die für die Beschaffung von Wasser innerhalb familiärer Strukturen verantwortlich sind, bedeutet dies nicht selten stundenlange Fußmärsche, um Wasser aus weit entfernten Brunnen zu holen. Meist in Gallonen aus Aluminium, die auf dem Kopf transportiert werden.

Die Arbeit von Anja Bohnhof nimmt die Lebensrealität dieser Frauen und Mädchen in den Blick und thematisiert zudem global relevante Fragestellungen. Über eine inszenierte und surreal anmutende Darstellung wird die Aufmerksamkeit auf ein fundamentales Problem unserer Gegenwart gelenkt. Die Aufnahmen sind in Dörfern der indigenen Volksgruppe der Santal im Norden West-Bengalens entstanden. Die Probleme von Trinkwassermangel sind dort weitreichend bekannt. Vor allem gegen Ende der Trockenzeit sind die Schwierigkeiten aufgrund von Wasserknappheit tägliche Lebensrealität.

Anja Bohnhof. Geboren 1974 in Hagen. Lebt und arbeitet in Dortmund und Klagenfurt. Sie studierte Fotografie an der Bauhaus-Universität Weimar und war als Lehrbeauftragte für Fotografie und redaktionelle Praxis an der Hochschule Köln tätig. Ihre Arbeiten werden international ausgestellt und publiziert und sind vielfach mit Stipendien und Förderpreisen ausgezeichnet worden. 2015 erhielt sie vom Indischen Kulturrat New Delhi den Gisela-Bonn-Preis für ihre Arbeiten über Indien. Ihre Arbeiten werden von der Galerie m, Bochum repräsentiert.

bohnhofphoto.de

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