RAFAEL HEYGSTER – I DID 22 TIMES
KUNSTHAUS WIESBADEN
In Deutschland herrscht seit über 70 Jahren Frieden. Doch Krieg zeigt sich nicht nur als militärischer Konflikt auf Schlachtfeldern, sondern taucht in abstrakterer Form in unserer Gesellschaft an verschiedenen Stellen auf. Die Arbeit »I died 22 times« kombiniert Motive unterschiedlicher Szenarien miteinander. So werden Bilder von Waffenmessen mit Fotos von Kriegsspielen wie Airsoft kombiniert. Trotz ihrer unterschiedlichen inhaltlichen Tragweite haben beide gezeigten Szenarien eine Gemeinsamkeit: Niemand stirbt. Krieg wird als etwas Unterhaltsames und gleichzeitig Harmloses inszeniert – und dadurch als konsumierbares Ereignis erlebt.
Diese Serie stellt wichtige Fragen: Wie entsteht die Akzeptanz des Krieges? Können Gefühle von Macht und Dominanz nicht auch reizvoll und ansprechend sein? Ist die Destruktivität im Menschen prädisponiert? Und schließlich: Wo fängt Krieg an?
Rafael Heygster. Geboren 1990. Von 2010 bis 2015 studierte er Kulturanthropologie und Politikwissenschaften an der Uni Hamburg. Seit 2015 Studium Fotojournalismus an der Hochschule Hannover. Rafael Heygsters Arbeiten setzen sich mit der Beziehung von Individuen zu ihrem sozialen, kulturellen und politischen Umfeld auseinander.
rafael-heygster.com
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