ANDREAS ROST – A FORLORN HOPE
GALERIE RUBRECHT CONTEMPORARY
Die Serie von Andreas Rost ist 2007 in Kabul entstanden. Rost hat sich der Situation vor Ort intuitiv angenähert. Seine klassischen Schwarzweißbilder überzeugen sowohl durch ihre bewusst subjektive Sprache als auch durch ihre Poesie. Sie vermitteln ein Gefühl vom alltäglichen Leben in Afghanistan und geben zugleich einen Eindruck von den vorherrschenden patriarchalischen Strukturen.
Auf einer Fotografie schauen wir zusammen mit dem afghanischen Fotografen Zabi vom TV Hill, Standort des ISAF-Hauptquartiers, hinunter auf Kabul. Die diagonal verlaufende Straße führt zu den Ruinen des Königspalastes vorbei an der russischen Botschaft. Das Szenario ist in eine majestätische Bergkette eingebettet, eine Dunstglocke liegt wie ein Schleier über der Ebene. Die Fotografie atmet Historie. Sie sieht harmlos aus und erzählt doch mit jedem Detail vom Leben in Afghanistan. Nicht zuletzt von Zabi, der einem Raketenangriff zum Opfer fiel. So wie dieses Bild hat jede Fotografie dieser Serie eine Geschichte, die ihr eingeschrieben ist. Ergänzend dazu macht Rost ausschnitthaft Texte seines Tagebuchs von 2007 in der Ausstellung zugänglich. Das vollständige Projekt liegt in Buchform vor.
Andreas Rost. 1966 in Weimar geboren, war als Bürgerrechtler Mitglied am Runden Tisch der Stadt Leipzig. Er studierte an der HGB Leipzig bei Arno Fischer und Evelyn Richter. Mit einer Gruppe internationaler Künstler und Künstlerinnen gründete er das Kulturhaus Tacheles. Seit 1993 ist er als freischaffender Fotograf und Künstler tätig. Von 2003 bis 2020 war er Beauftragter des ifa-Instituts für Auslandsbeziehungen. Seitdem unterrichtet er an der weißensee kunsthochschule berlin. Andreas Rost wird vertreten von der Galerie Collection Regard.
andreasrost.com
instagram.com/andreas.rost.berlin