MARC-OLIVER SCHULZ – WASSERMASKEN
KUNSTHAUS WIESBADEN
Wir leben in einer visuellen Welt. Aber können wir unseren Augen trauen? Internet und soziale Kanäle als visuelle, bildstarke Medien beeinflussen zunehmend unseren Alltag. Sie verändern unsere Vorstellung und Begrifflichkeit von Wirklichkeit. Der Einzelne erhält, gewünscht oder ungewünscht, eine Vielzahl von Bildern und Informationen. Er befindet sich in einem permanenten Prozess von Bewerten und Vergleichen – und muss sich selbst darin stets positionieren. Gewissheiten lösen sich auf, Unsicherheit entsteht.
Die Serie »Wassermasken« spielt mit dieser Thematik. Sie zeigt wie durch einen Zerrspiegel die Abwandlung ein und derselben Person. Ein intuitives, schnelles Erkennen und Einordnen des Gegenübers ist jedoch nicht möglich. Der Betrachter registriert Bekanntes wie auch Befremdendes. Er erkennt einzelne Teile, kann aber das Gesicht als Ganzes nicht erfassen und muss letztlich zulassen, dass der Mensch dahinter verborgen bleibt. Häufig beginnen dennoch eine Beurteilung und Zuordnung. Aber was sehen wir? Was ist Realität, was unsere Projektion? Was können wir sehen? Was wollen wir sehen?
Marc-Oliver Schulz. Studium der Fotografie an der FH Dortmund mit Abschluss als Diplomdesigner. Lebt in Hamburg und arbeitet als selbstständiger Fotograf im Bereich Unternehmenskommunikation. In seinen künstlerischen Arbeiten stellt er Fragen zur Darstellbarkeit von Realität in der Fotografie.
moschulz.de