Jenny Bewer
»Abuse of Power«
Die Werkreihe Abuse of Power ist eine visuelle Auseinandersetzung mit der Zukunft gesellschaftlicher Strukturen und dem Wandel im Umgang mit Machtmissbrauch. Sie stellt die Frage, wie sich Traumata und verinnerlichte Glaubenssätze im Körper verankern – und wo die Grenze zwischen Innen und Außen verläuft.
Basierend auf den anonymen Erlebnissen der Besucherinnen der Ausstellung Blindspot in der Galerie 21 im Hamburger Künstlerhaus Vorwerkstift reflektiert die Serie eine Zukunft ohne sexualisierte Gewalt. Eine Auswahl dieser Beiträge wurde von der Künstlerin fotografisch übersetzt und verfremdet.
Die Ästhetik der Werke erinnert einerseits an bildgebende Verfahren aus der Medizin, mit denen innere Prozesse sichtbar gemacht werden. Andererseits orientieren sich die monochromen Farbwelten und die unmittelbare, plakative Umsetzung an der Bildsprache von Popkultur, Werbung und Medien – jenen Bereichen, die lange Zeit Machtmissbrauch begünstigten, inzwischen aber durch Bewegungen wie #MeToo einen Wandel erfahren.
Abuse of Power verwebt individuelle Erlebnisse zu einer kollektiven Erzählung und eröffnet einen Erfahrungsraum, der bestehende Strukturen hinterfragt und Impulse für eine gerechtere Zukunft setzt.
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Jenny Bewer, geboren 1990, ist freischaffende Künstlerin und Fotografin in Hamburg. Nach ihrem Studium an der FH Bielefeld war sie in internationalen Residenzen aktiv und stellte u.a. in Paris, Amsterdam und Hamburg aus. Ihre Arbeiten erscheinen in Magazinen wie DIE ZEIT, der Stern oder FAZ Quarterly. Sie ist Teil des Kollektivs herspective, das sich für mehr Sichtbarkeit von Frauen in der Fotografie einsetzt. In ihren Arbeiten befasst sich Jenny Bewer mit den Themen: Trauma, Warnehmung und Erinnerung.