Kai Brüninghaus
»Elektrowesen«
Die Arbeit Elektrowesen stellt anhand von surrealistischen Portraits die Frage nach dem Verhältnis unserer Existenz im analog-physischen Sein und zur gleichen Zeit in einer virtuellen Digitalität, die sich anschickt, die Konstruktion der Identität zu dominieren. Das Kunstprojekt zeigt fotogenerische Portraits, die durch die gezielt-gesteuerte Verwendung bildgenerierender KI erschaffen wurden.
Wir erleben zunehmend eine Welt mit zwei Identitäten. Einmal unsere physische Identität, die wir als Mensch etwa in direkter Interaktion mit einem anderen Menschen leben. Zugleich gibt es heute aber auch unsere digitale Identität, die sich in Social Media oder Onlinemeetings präsentiert. Mit diesen beiden unterschiedlichen Sphären des Seins verbinden sich verschiedene Aufgaben und Interaktionen mit zum Teil existentiellen Auswirkungen.
Wir kommen als Gesellschaft vom physischen, analogen Sein und beschreiten mit zunehmender, umfassender Funktion der Digitalität neue Wege der Interaktion, welche zu neuen Fragen der Identität führen. Als Zukunftsvisualisierung geben die Elektrowesen diesen Gedanken künstlerischen Ausdruck.
_____
Kai Brüninghaus (*1964) arbeitet sowohl als Künstler mit fotografischen Bildern als auch in angewandter visueller Kommunikation. In seinem Werk begreift er das Medium der Fotografie als Ausdrucksmöglichkeit Bilder zu schaffen, die über das klassische Abbild hinausgehen. Sein Umgang mit Fotografie ist geprägt von einem experimentell forschenden Ansatz. Er studierte von 1985–1991 an der ehemaligen Werkkunstschule Köln, ist Meisterschüler bei Prof. Stefan Wewerka und berufenes Mitglied der Deutschen Fotografischen Akademie (DFA).