Daša Geiger

»25 Millionen Mal«

Die Finger einer Hand werden im Laufe eines Lebens 25 Millionen Mal gebeugt und gestreckt. Hände sind das Fundament unserer Kommunikation, Werkzeuge des Schaffens, Ausdruck von Empathie, Macht und Kreativität. Mit ihnen können wir zerstören, erschaffen und erhalten, annehmen und ablehnen. Diese Serie lädt dazu ein, diese subtilen Akteure genauer zu betrachten.

Interaktionen und Berührungspunkte zwischen uns und der Welt geraten im Zeitalter digitaler Technologien mehr und mehr in den Bereich des Virtuellen: Bildschirme ersetzen die unmittelbare physische Verbindung zur Umwelt, und so beginnt der Körper, der einst das Zentrum unserer Erfahrungswelt war, sich von dieser zu lösen.

Hände agieren hier als Erzähler kleiner, universeller Geschichten, die sich in den stillen, unaufgeregten Momenten des Alltags entfalten und über das hinausgehen, was wir auf den ersten Blick erkennen. Es sind Augenblicke des Übergangs, die zeigen, wie diese Gliedmaßen unser Verhältnis zur Welt gestalten und dabei narrative Strukturen schaffen, die jeder und jede Betrachtende individuell entschlüsseln kann. In einer Welt voller Unsicherheit stellt sich die Frage: Welche Zukunft werden unsere Hände formen?

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Daša Geiger (*1989, Essen) ist visuelle Künstlerin mit Fokus auf Fotografie und audiovisuelle Medien. Sie lebt und arbeitet zwischen dem Ruhrgebiet und Valencia. In ihren Werken setzt sie sich mit der wechselseitigen Beziehung zwischen Mensch, Raum und gesellschaftlichem Wandel auseinander. Nach einem Bachelor in Kultur- und Medienpädagogik (2018) absolvierte sie den Master of Fine Arts in Medienkunst/Mediengestaltung an der Bauhaus-Universität Weimar (2024).