Jan Richard Heinicke
»Veins of Doubt«
Die kleine Stadt Narsaq im Süden Grönlands wurde von der Geopolitik eingeholt. Unter den steilen Hängen der umliegenden Fjorde liegt ein Schatz: große Mengen von Seltenen Erden, aber auch Uran. Die Vorkommen gehören zu den größten der Welt und die Entdeckung rückte die Region in den internationalen Fokus: US-Präsident Trump erneuerte nach der US-Wahl 2024 seinen Anspruch auf den ganzen Inselstaat.
Die Proteste gegen die geplante Mine führten bei der Wahl 2021 zu einem Regierungswechsel. Die neue Regierung setzte den Uranium Act um, mit dem der Abbau von Gestein mit radioaktiven Bestandteilen quasi verboten wurde.
Auch wenn das Gesetz für Ruhe gesorgt hat, so kann es mit jeder neuen Regierung neu verhandelt werden. Langfristig streben die Grönländer die Unabhängigkeit von Dänemark an. Die jährlich 500 Millionen Euro an dänischen Zuschüssen können vermutlich nur durch einen stärken Fokus auf den Bergbau ausgeglichen werden kann. Die Reportage wirft den Blick auf eine gespaltene Region.
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Jan Richard Heinicke. Geboren 1991 im Ruhrgebiet. Nach dem Studium der Raumplanung machte er einen zweiten Abschluss im Bereich Fotojournalismus in Hannover. Bei seinen Projekten steht stets der Konflikt zwischen den Ansprüchen des Menschen an seine natürliche Umwelt und dem Leistungspotential der Natur im Fokus. In seiner Arbeit versteht er sich als Übersetzer komplexer, oft wissenschaftlicher, Themen an ein breites Publikum.