Lara Wilde
»ich weiß, wie ich hierher kam, aber ich weiß nicht, wie ich weiterkomme«
In der Serie von Lara Wilde geht es um das Verschwinden von Optimismus. Es ist die Suche nach Absurdität im Tristen, nach besseren Zeiten irgendwo in einem Paralleluniversum. Die inszenierten Langzeitbelichtungen nehmen uns mit in eine eigene Welt aus komplexen Beziehungsverflechtungen. Die Fotografin bettet das Thema in die Metapher einer Party ein, die an ihrem Tiefpunkt angelangt ist, den Zenit überschritten hat und stillsteht.
»Diese Arbeit bringt mein Gefühl zum Ausdruck, dass für uns als Menschheit die besten Tage hinter uns liegen könnten. Es ist eine poetische Erkundung einer neuen, tiefen Melancholie, die uns von den Menschen trennt, denen wir uns nahe fühlen könnten. Wenn sich die politische Lage unsicher anfühlt, sich die Erde erwärmt und Isolation die neue Epidemie ist, sind Hoffnungsschimmer eine Nadel im Heuhaufen. Das Schöne verbirgt sich oft hinter einem traurigen Vorhang und so müssen wir uns auch hier auf die Suche begeben. Denn in den komplexen Geschichten die sich offenbaren, findet eine Begegnung statt, die sich nur zart durch die Dunkelheit bahnt und doch die Kraft hat, der Anfang einer guten Wendung zu sein.«
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Lara Wilde ist Fotografin und Psychologin aus Berlin und seziert menschliche Abgründe in inszenierten seriellen Konzepten. Seit 2017 stellt sie international aus, wie im Somerset House in London und im Officine Fotografiche Milano, aber auch im Kunstmuseum Bochum und der Kommunalen Galerie Berlin. Sie gewann den Titel ND People Photographer of the Year, den Vonovia Award für Fotografie und stand auf der Shortlist für die Sony World Photography Awards und des Zeiss Photography Award.